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Positionierung Batteriefertigung

Es herrschen wirtschaftlich herausfordernde Zeiten, geprägt von volatilen Märkten, geopolitischen Unsicherheiten und zunehmend vielen kurzfristigen Änderungen der ohnehin komplexen Rahmenbedingungen im internationalen Handel. Daher sind genau jetzt strategisches und entschlossenes Handeln sowie klare Entscheidungen von Politik und Wirtschaft maßgeblich – denn im globalen Wettlauf um Zukunftstechnologien wie die Batteriefertigung zählt Europas Zusammenhalt, insbesondere im Wettbewerb mit China.

Die Schlagzeilen der letzten Wochen unterstreichen die Dringlichkeit: Fallende Zellpreise durch asiatische Überkapazitäten, die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt und der überraschende Produktionsstopp bei Cellforce durch Porsche zeigen, wie fragil die europäische Batterieindustrie derzeit aufgestellt ist. Besonders prekär sind die Auswirkungen der verschärften Exportkontrollen auf Hochleistungsbatterien und auch der dafür eingesetzten Produktionsmaschinen und -anlagen seitens China. Die neuen Kontrollen drohen die globale Lieferkette massiv zu stören und setzen europäische Betriebe zusätzlich unter Druck.

Diese Entwicklungen sind Warnsignale – und sie verdeutlichen, dass Europa Gefahr läuft, eine weitere Schlüsseltechnologie aus der Hand zu geben.

Politik, Gesellschaft und Medien müssen jetzt die strategische Bedeutung der Batteriefertigung für Europa, vor allem im Kontext der Zukunft der Automobilindustrie, der Energiewende und der geopolitischen Resilienz, anerkennen und entschlossen fördern, um das volle wirtschaftliche Potenzial ausschöpfen zu können. Angesichts dieser Entwicklungen und wachsender technologischer Abhängigkeiten warnt die Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG eindringlich davor, diese Chance zu verspielen.

Ein Blick auf die Produktionskapazitäten für Batteriezellen in Europa zeigt ein alarmierendes Bild: Von den rund 94 Gigawattstunden, die 2024 bereitstehen, werden ganze 97 Prozent von Unternehmen außerhalb Europas kontrolliert – etwa von chinesischen, südkoreanischen oder US- amerikanischen. Europa ist damit massiv abhängig von ausländischen Herstellern und läuft Gefahr, seine technologische Souveränität in einem zentralen Zukunftsfeld zu verlieren (Quelle VDMA 2025).

„Es ist fatal, noch eine bedeutende industrielle Kompetenz an andere Länder abzugeben“, betont Stephan Eirich, Geschäftsführer Eirich. „Europa muss jetzt handeln – nicht nur bei der Zellfertigung, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu gehört auch der Maschinen- und Anlagenbau als unverzichtbarer Teil der Batterieproduktion.“

 

Verbrenner-Aus: Entscheidung längst gefallen  aber politisch instrumentalisiert

Die Batterie ist die wichtigste und gleichzeitig teuerste Komponente in Elektrofahrzeugen. An ihr hängt knapp 30% der Wertschöpfung, was sie zu einem wesentlichen strategischen Wettbewerbsfaktor in der künftigen Mobilität macht. Der mediale Diskurs suggeriert weiterhin eine offene Debatte über das sogenannte „Verbrenner-Aus 2035“. Fakt ist jedoch: Die Entscheidung auf EU-Ebene ist längst getroffen und Technologieoffenheit ist darin bereits verankert. Dass sich Elektroautos als wichtigste Breitentechnologie durchsetzen werden ist längst absehbar. Nur eine kleine Gruppe europäischer Großkonzerne stellt sich dagegen – unterstützt von politischen Kräften, die rückwärtsgewandte Interessen vertreten. Dass sich Bundesministerin Reiche in dieser Frage als Sprachrohr fossiler Lobbyinteressen positioniert, ist ein fatales Signal gegen Innovationen & neue wirtschaftliche Chancen. Eirich hat sich bereits frühzeitig klar positioniert, unter anderem durch die Unterzeichnung des offenen Briefs „Take Charge EU“ europäischer Wirtschaftsführer. Europa braucht jetzt Verlässlichkeit und Zukunftsorientierung – keine ideologisch motivierten Rückzugsgefechte. Innenpolitische Dynamiken dürfen nicht dazu führen, dass strategisch wichtige Zukunftsthemen wie die Batteriefertigung ins Hintertreffen geraten. Eirich unterstützt auch ausdrücklich die Position des VDMA, der auf die Risiken einer unzureichenden politischen Unterstützung hinweist. Ohne gezielte Investitionen und industriepolitische Maßnahmen droht Europa den Anschluss zu verlieren – mit weitreichenden Folgen für Wirtschaft, Arbeitsplätze und technologische Souveränität.

 

Eirichs Beitrag zur europäischen Batterieproduktion

Um im globalen Wettbewerb weiter mithalten zu können, braucht es die Einbindung heimischer Zulieferer für eine resiliente Batteriefertigung innerhalb Europas.

Als einer der technologisch führenden Anbieter von Mischtechnik und Prozesslösungen liefert Eirich essenzielle Komponenten für die Herstellung von Batteriematerialien – insbesondere für die Kathoden- und Anodenproduktion. Mit hochpräzisen Mischsystemen, die auf jahrzehntelanger Erfahrung basieren, unterstützt Eirich europäische Zellhersteller und Materialproduzenten dabei, Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Produktion zu steigern. Ein Alleinstellungsmerkmal von Eirich ist das hauseigene Technikum, in dem Kunden Großversuche und Materialqualifizierungen durchführen können. Bereits vor einigen Jahren wurde hier eine moderne Anlage für die Batterieproduktion aufgestellt, die auch als „Giga-Odenwald“ bezeichnet wurde. Ein einzelner Mischer reicht für eine 2-GWh-Produktion; in einer größeren Gigafactory wären mehrere davon im Einsatz – ein klares Zeichen für die industrielle Skalierbarkeit der Eirich- Technologie. Mit der Neuauflage „Giga-Odenwald 2.0“ investiert Eirich einen Millionenbetrag in den erweiterten Ausbau des Projekts. Damit leistet das mittelständische Unternehmen – anders als die Politik – einen direkten Beitrag zur Stärkung der europäischen Batterie- Wertschöpfungskette und geht mit eigener Entwicklung und mehreren selbst finanzierten Pilotlinien voran.

 

Ein Appell an die Politik

Eirich ruft die Bundesregierung und die Europäische Kommission dazu auf, klare industriepolitische Signale zu setzen. Förderprogramme, Standortinitiativen und strategische Allianzen müssen den Maschinen- und Anlagenbau als Rückgrat der Batteriefertigung mitdenken. Nur so kann Europa eine nachhaltige, resiliente und wettbewerbsfähige Batterieindustrie aufbauen.

Die Batteriefertigung ist mehr als ein technisches Thema – sie betrifft die Zukunftsfähigkeit Europas bei Elektromobilität, Energiewende und anderen Hochtechnologien.

Es braucht jetzt:

  • Ein klares Bekenntnis der Politik zur heimischen Wirtschaft – den Maschinen- und Anlagenbau als strategische Schlüsselindustrie anzuerkennen
  • Eine starke Marktüberwachung – zum Schutz vor Marktverzerrungen und für mehr Transparenz
  • Der Fachkräftemangel ist real: 45 Prozent der Unternehmen sehen sich durch den Fachkräftemangel behindert – der höchste Wert seit der Wiedervereinigung (Olaf Wortmann, VDMA 2023) > daher braucht es eine offensive Fachkräftesicherung!
  • Vernetzung: die Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette innerhalb der Europäischen Union müssen zusammenhalten, um die Batterieindustrien zu stärken  den Aufbau von Gigafactories mit europäischer Technologie gezielt angehen vom Automobil OEM über Anlagen- bis Komponentenlieferanten.
  • Bürokratie abbauen und Investitionen erleichternschnellere Genehmigungsverfahren für Produktionsanlagen und vereinfachte Zugänge zu Fördermitteln